Monday, December 22, 2008

"Ohne Moos nix los" statt "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit"

Mit dieser Forderung hat es der Vorsitzende der CDU-Studenten (RCDS) heute auf die 1. Seite der Bild geschafft.
So wird der Freiburger Thomas Volk in der BILD zitiert: „Ich bin dafür, dass Messen am 24. Dezember nur für Kirchensteuerzahler offen sind.“ Wer nicht in der Kirche sei, müsse auf Gottesdienstbesuche verzichten.
In dem Zusammenhang interessiert mich:
  1. Hat das Herr Volk wirklich so gesagt oder hat die Bild eine Schlagzeile designed und dabei den Kontext etwas abgeschliffen?
  2. Wie sollte das kontrolliert werden? Stichprobenartig wie bei der GEZ oder systematisch wie früher bei der Ausreise aus der Deutschen Demokratischen Republik? Oder werden Sitzplätze für die Steuerzahler (mit Handtüchern?) reserviert und die Nicht-Zahler werden hinauskomplimentiert? Oder wird die Kirchensteuer einfach beim Betreten der Kirche vereinnahmt? So wie beim Schwimmbadbesuch.
  3. Findet Herr Volk es schlecht, wenn sehr viele Menschen wenigstens am 24. Dezember Gottesdienste besuchen? Ist es nicht gut, wenn sehr viele Menschen wenigstens an einem Tag das Wort Gottes hören?
  4. Weshalb sind nach Meinung von Herrn Volk die Kirchen nur an Weihnachten voll? Weil die Menschen Gott nicht hören wollen? Weil die Kirchen langweilig geworden sind?
Darüber möchte ich mich mit Herrn Volk gerne mal unterhalten.

Ich glaube, dass unser Land so reich ist, weil hier immer noch sehr viele Menschen auf Gott hören, glauben, beten und seine Spielregeln bewusst oder unbewusst verinnerlicht haben. Wers nicht glaubt, kann ja mal ein atheistisches Land wie Russland besuchen. Hier gelten christliche Werte wie Recht und Gerechtigkeit sehr wenig, die Menschen vertrauen einander nur im engsten Familienkreis, jeder weiß, dass in der Öffentlichkeit sehr viel gelogen und betrogen wird. Und fast jeder glaubt, dass er auch betrügen, lügen und stehlen muss, um sich zu behaupten. Diese Einstellung greift zwar auch in Deutschland stärker um, aber nicht so massenhaft und staatlich abgesegnet wie in Russland.

Jedenfalls gibt es auch in Deutschland Kirchen, die auch an normalen Sonntagen proppenvoll sind, z.B. die größte Freikirche Deutschlands: die BGG. Dort ist jeder jederzeit willkommen - auch an den Weihnachtsfeiertagen. Meiner Meinung nach können sich die Kirchensteuerkirchen dort eine Menge abschauen. Wenn erst mal die Traditionskruste von 500 Jahren bzw. ein paar Tausend Jahren abgeschlagen ist und in heutiger Sprache über Jesus Christus gesprochen wird, dann kommen auch die Menschen Sonntags und noch viel öfter.

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